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Portugal 2021

Mittwoch, 26. Mai 2021

9.00 Uhr. Wir stehen am Allgäu-Airport im Corona-Testzentrum. Morgen soll es in Urlaub gehen und laut Auswärtigem Amt werden für die Einreise nach Frankreich und Spanien PCR-Test mit Angabe der Ausweisnummer verlangt. Diese sind in Landsberg angeblich nicht zu bekommen, sondern nur am Flughafen Memmingen. Also haben wir gestern Abend noch schnell Selbsttests gemacht, damit wir wenigstens nicht umsonst nach Memmingen fahren. Hier erfahren wir nun, dass wir dafür auch noch 69 Euro zahlen müssen. Was für ein Zirkus! Wir machen kurzerhand kostenlose ohne und direkt anschließend kostenpflichte Tests mit Erfassung der Ausweisnummer. 

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Donnerstag, 27. Mai 2021

Um 11.30 Uhr geht es los bei Kilometerstand 209.066. Heute morgen sind bereits die kostenlosen Testergebnisse ohne Ausweisnummer per Mail eingegangen: negativ! Das klappt ja wie am Schnürchen. Dann werden die kostenpflichtigen sicherlich auch bald eintrudeln ...

 

Heute werden wir bis spätabends fahren, um in jedem Fall bis an die schweizerisch-französische Grenze zu kommen. Am Freitag gilt es dann in einem Rutsch die fast 1.000 km durch Frankreich zu düsen, um möglichst noch über die spanische Grenze zu kommen. Denn die PCR-Tests dürfen bei der Einreise nicht älter als 72 Stunden sein. Die Deadline ist also Samstag gegen 9.00 Uhr.

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Die gesamte Fahrt verläuft völlig reibungslos bei wenig Verkehr. Lediglich im Großraum Zürich ist es wieder einmal dicke und es staut sich über mehrere Kilometer.

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Weder an der Grenze zu Österreich noch zur Schweiz wird kontrolliert. So versuchen wir uns gleich noch an der französischen Grenze, auch wenn unsere "richtigen" PCR-Test noch nicht eingetroffen sind. Und siehe da, auch hier keinerlei Kontrollen. Stell Dir vor Du hast negative Corona-Tests und keiner will sie sehen!

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Nachdem wir auch die französische Grenze völlig unbehelligt passiert haben, wird es Zeit einen Platz für die Nacht zu suchen. Wir fahren die erste Ausfahrt von der Autobahn runter und werden wenige Kilometer weiter fündig.

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Um 21.15 Uhr steuern wir nach 630 km in der Nähe von Valserhone ein wunderbar ruhiges Plätzchen mitten in der Natur an. Eine schöne Aussicht inklusive. Wir sind allerdings zu spät dran, um auch noch den Sonnenuntergang auf der gegenüberliegenden Hügelkette zu erleben. Bei einem „Anlegerbier“ und Spaghetti Bolognese lassen wir den Abend ausklingen.

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Kilometerstand 209.696

Freitag, 28. Mai 2021

Heute liegt ein Tag mit reinem „Kilometerfressen“ quer durch Frankreich vor uns. Ziel dieses Tages ist der Campingplatz „Igara“ bei San Sebastian, um in jedem Fall noch rechtzeitig vor Ablauf der 72-Stunden-Frist unserer PCR-Tests die Grenze nach Spanien zu passieren.

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Wir stellen den Wecker auf 7 Uhr, machen uns nur einen Tee und starten gegen 7.45 Uhr.  Frühstück gibt es später unterwegs. Bis auf eineinhalb nervige Stunden „stop an go“ zur Rush Hour rund um Bordeaux, verläuft die Fahrt bei ausgesprochen geringem Verkehr reibungslos. Die ersten Stunden führt die Strecke durch eine sehr ansprechende und abwechslungsreiche Hügellandschaft, unter anderem durch die Region der „Dordogne“, die wir schon vor gefühlt 100 Jahren mit dem Motorrad erkundet hatten. Die Strecke verlangt unserem Dicken mit seinen 129 PS so Einiges ab. Auf den vielen langen Autobahnsteigungen sind teilweise gerade noch 90 km/h pro Stunde drin.

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Als die spanische Grenze immer näher rückt, sind die Ergebnisse der bezahlten PCR-Tests nach mehr als 50 Stunden immer noch nicht da. Was für eine Sauerei! Gut, dass wir die kostenfreien Tests zusätzlich gemacht hatten. Dann müssen wir eben versuchen mit diesen über die Grenze zu kommen…

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Plötzlich sind wir nach einer letzten französischen Mautstelle in Spanien. Ohne irgendeine Grenzkontrolle passiert, geschweige denn einen Zöllner zu Gesicht bekommen zu haben. Es lebe das gewohnte Europa! Aber was für ein PCR-Stress für Nichts und wieder Nichts … 

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Nach 917 km erreichen wir um 20.45 Uhr müde aber glücklich den Campingplatz Igara und haben nur noch einen Wunsch: Raus aus dem Auto und bei einem gemütlichen Glas Bier oder Wein sowie einem guten Essen den Tag gemütlich und entspannt ausklingen zu lassen.

Der Campingplatz ist für ein bis zwei Nächte durchaus in Ordnung. Die sehr kleinen Stellplätze stehen aber in keinem Verhältnis zu dem Preis von 30 Euro pro Nacht.

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Kilometerstand 210.613

Samstag, 29. Mai 2021

Heute ist eine Fahrpause angesagt und es steht ein Besuch von San Sebastian auf dem Programm. Unsere erste Stadtbesichtigung unter Corona-Bedingungen.

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Morgens präsentiert sich das Baskenland mit seinem typischen Wetter: Es ist wolkenverhangen und auch ein klein wenig neblig. Aber bei 17 Grad lässt es sich gut aushalten. Am frühen Nachmittag wird sich dann auch noch die Sonne durchsetzen und es wird herrlich warm. Um 12 Uhr lassen wir uns vom Shuttle Service des Campingplatzes in die Stadt fahren und machen uns per Pedes auf den Weg diese zu erkunden. Was für eine Wohltat nach zwei reinen Fahrtagen. Und natürlich führt uns der Weg nach gefühlten Jahren der Abstinenz zuallererst ans Meer.

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Es ist Wochenende. So sind sehr viele Spanier unterwegs, die es nach den harten Lockdown-Monaten sichtlich genießen, wieder einmal ein halbwegs normales Leben zu führen. Beschwingt üben diese vier Grazien eine Tanzeinlage.

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Man merkt aber deutlich, dass die Spanier eine extrem schwierige Zeit hinter sich gebracht haben. Die in ganz Spanien obligatorische Maskenpflicht wird von der gesamten Bevölkerung gleichermaßen konsequent eingehalten. Ganz gleich ob in den engen Altstadtgassen oder, für uns völlig unverständlich, auf den weiten Sandstränden, auf denen sehr große Abstände eingehalten werden und so sicherlich keinerlei Ansteckungsgefahr besteht.

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Eines wird uns beim Bummel durch die Altstadt so richtig bewusst: Der gesamte Corona-Wahnsinn hat uns fast schon ein wenig menschenscheu gemacht und wir fühlen uns in den engen Gassen nicht so wirklich wohl. Also nichts wie zurück ans Meer. Dieses Mal laufen wir zum zweiten Stadtstrand von San Sebastian, dem „Surferstrand“.

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Zurück führt uns der Weg entlang des Flusses Urumea und über die wohl berühmteste Brücke der Stadt, die aufgrund ihrer „Eckpfeiler“ etwas kitschig anmutende „Maria Cristina“.

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Sonntag, 30. Mai 2021

Nun stehen wir zeitlich nicht mehr unter Druck, denn die Einreise nach Portugal ist problemlos möglich. Wir lassen es für unsere Weiterfahrt daher ruhiger angehen. Zunächst fahren wir im Hinterland von San Sebastian entlang des Rio de Orio und genießen die schöne Landschaft, bevor es wieder auf die Autobahn geht.

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Bereits gegen 17 Uhr beschließen wir nach 491 km die Tagesetappe und genießen den späten Nachmittag und Abend bei herrlichstem Wetter an einem wunderschönen Stellplatz in „Santa Croya de Tera“, etwa 250 km vor der portugiesischen Grenze.

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Kilometerstand  211.104

Montag, 31. Mai 2021

Heute geht es zunächst auf der Autobahn Richtung Portugal.

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Die Landschaft ist hügelig und die Straßenränder gesäumt von immer mehr traumhaften Ginsterhängen. Nach zwei Stunden beschließen wir eine Foto- und Frühstückspause einzulegen.

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Die Grenze nach Portugal erweist sich als völlig unspektakulär. Genau genommen ist diese nur am Grenzschild zu erkennen. Kurz nach der Grenze befindet sich neben der Autobahn eine Art Mautstation, an der „Foreigner“ rechts raus gelotst werden. Wir sind etwas verunsichert stellen dann aber fest, dass es sich um die erstmalige Erfassung des Fahrzeugs sowie der Kreditkarte für das recht komplizierte Mautsystem Portugals handelt. Damit hatten wir uns bisher überhaupt nicht beschäftigt. Ab hier wird an Messstationen à la „Toll Collect“ das Fahrzeug immer wieder erfasst und die Maut später von der Kreditkarte abgebucht.

 

Bei Chaves verlassen wir die Autobahn. Die anfangs sehr schmale Landstraße N103 führt uns durch eine zauberhafte Landschaft.

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Nach 210 km fahren wir den Campingplatz "Penedone Lake View" am Stausee "Barragem do Alto Rabagao" an. Der weitläufige Platz ist völlig vereinsamt. Einzige Gäste außer uns sind ein belgisches Paar mit Ihrem Wohnmobil. Fast schon ein wenig gespenstisch. Aber wir haben viel Platz und nette vierbeinige Gesellschaft.

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Der Plan, am späten Nachmittag noch eine Radtour rund um den See zu machen, wird leider von einem plötzlich heranziehenden Gewitter vereitelt.

 

Kilometer 211.314

Dienstag, 1. Juni 2021

Heute stehen mehrere Besichtigungen in der Region „Trás-os-Montes“, dem Gebiet „jenseits der Berge“ an. Dieses liegt im "Park Nacionale Peneda-Geres".

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Erstes Ziel ist die Kapelle Santa Luzia in Cela. Die Anfahrt erweist sich insofern als tückisch, als in einem der kleinen Bergdörfer ein Baugerüst unseren Weg versperrt. Die restliche Straßenbreite beträgt gerade noch 2,20 m. Für unseren Dicken eindeutig zu schmal. Doch wir sind ja nicht in Deutschland. Kurzerhand bauen die beiden netten Handwerker die Hälfte Ihres Gerüsts ab und der Weiterfahrt steht nichts mehr im Wege.

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Trotz des bedeckten Himmels und teilweiser Nebelschwaben genießen wir die Tour und lassen uns von der Landschaft und den vielen Ausblicken verzaubern.

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In einem der Dörfer beschließen wir spontan, dass es Zeit für einen Kaffee ist. Auch wenn um diese Uhrzeit eher ein Mittagessen angesagt wäre, so können wir nicht widerstehen und lassen uns von der netten Wirtin zu Kuchen verführen.

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Auf den letzten Kilometern bis zur Kapelle geht es recht eng zu, aber der Weg lohnt sich in jedem Fall..

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Hier könnte man ganz prima übernachten!

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Läuft man den Weg weiter, so gelangt man laut Reiseführer nach 1,9 km zur Cela Cavalos, einer kleinen verfallenen Mühle an einer glasklaren Gumpe. Diese lädt auf dem Foto sehr zum Baden ein. Also machen wir uns zu Fuß auf den Weg. Leider ist uns nach etwa 1,6 km - also kurz vor dem Ziel - der Weg versperrt, da eine neue Brücke über den Bach gebaut wird. Das war es dann also mit dem Sprung ins kühle Nass...

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Als nächste Sehenswürdigkeit steht eine alte Wolfsfalle aus dem 16. Jahrhundert auf dem Programm. Diese Art, sich in früheren Jahrhunderten der Wölfe zu erwehren, gibt es nur auf der iberischen Halbinsel. Treiber haben die Tiere zwischen die trichterförmig zulaufenden Steinmauern getrieben, an deren Ende eine Fallgrube auf diese wartete. Ein gespenstisch stilles Mahnmal für diese heute gefährdete Tierart.

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Auf der Weiterfahrt haben wir das Glück, eine ganze Herde der für die Region so typischen Rinder mit vielen Jungtieren zu erleben.

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Dann steht unser für heute vorletztes Ziel auf dem Programm: die Mühlen von Xertelo. In Kanälen wurde das Wasser von den Quellen bis zu den Mühlen geleitet, um dort in einem Steinturm nach unten zu schießen. Durch diesen „Wasserfall“ wurden die Schaufelräder in den Mühlhäuschen angetrieben.

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Auch die seit Jahrhunderten von den Einwohnern genutzten Speicherhütten treffen wir auf unserer Fahrt immer wieder an. Sie werden bis heute regelmäßig instandgesetzt. 

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Dann erreichen wir den für heute letzten Besichtigungspunkt: Den Wasserfall "Poco Azul Cascada do Arado". Leider lassen die Temperaturen sehr zu wünschen übrig, so dass wir auf ein Bad im glasklaren aber eiskalten Wasser der vielen Gumpen verzichten. Auch wenn deren Anblick wirklich mehr als verlockend ist ...

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Nach dieser bisher kürzesten aber gleichzeitig erlebnisreichsten Tagestour erreichen wir nach 97 km den Campingplatz "Pichoses" bei Sao Pedro.

 

Wir lassen den Abend mit einem Restaurantbesuch ausklingen bei dem wir nicht nur die einfallsreiche Einrichtung bewundern, sondern auch so richtig schlemmen.

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Kilometer 211.411 km

Mittwoch, 2. Juni 2021

Heute steht ein Standortwechsel an die Westküste an. Über Braga und Ponte de Lima fahren wir die 121 km auf der Landstraße bis zum "Camping Orbitur" bei Caminha, gelegen an der Mündung des Rio Mino.

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Caminha

Sao Pedro

Juhu - wir haben es geschafft und sind am offenen Atlantik!

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Beim ersten ausgedehnten Strandspaziergang kommt allerdings eher „Nordsee-Feeling“ auf. Aber ab morgen soll ja angeblich die Sonne scheinen …

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Kilometer 211.532

Donnerstag, 3. Juni 2021

Der Wetterbericht hatte Recht, es scheint den ganzen Tag die Sonne. Allerdings weht ein heftiger Wind aus Nordwest, so dass wir uns den Blick aufs freie Meer verkneifen und uns zum Sonnen und Faulenzen auf der Lee-Seite der Dünung niederlassen. Hier ist es aber nicht minder schön …

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Während Christl nach unserem Strandtag das Wohnmobil hütet, unternehme ich noch einen schnellen Spaziergang ins nahegelegene Caminha. Außer einem netten Hauptplatz hat der Ort nicht viel zu bieten und es lohnt sich nicht, hier extra her zu fahren.

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Bei der mittlerweile tiefstehenden Sonne laufe ich entlang der Lagune zurück zum Campingplatz.

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Freitag, 4. Juni 2021

Heute geht es weiter nach Süden der Küste entlang Richtung Porto. Wir stehen bereits um 7 Uhr auf und starten ohne Frühstück, denn wir möchten möglichst frühzeitig in Viana do Castello an der Mündung des Rio Lima sein. Laut Reiseführer verkaufen dort die Frauen in den Altstadtgassen immer freitags frischen Fisch.

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Um zu Fuß in die Altstadt zu gelangen liegt der offizielle Wohnmobilstellplatz, den wir zunächst anfahren, recht ungünstig auf der falschen Flussseite. Daher fahren wir den Großparkplatz direkt neben dem im Hafen liegenden Hospital-Schiff an. Von dort ist es ein Katzensprung ins historische Zentrum und das Wahrzeichen der Stadt, der "Monte de Santa Luzia" mit der gleichnamigen Kirche ist ebenfalls in Sicht- und Laufweite.

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Besonders typisch sind die bei vielen Häusern vorstehenden Dächer ...

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… sowie Fassaden mit Fliesen.

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Nun geht es hinauf auf den Monte de Santa Luzia. Die Kathedrale beeindruckt uns mit Ihrer Größe und ihrer - bis auf die drei Altäre - angenehmen Schlichtheit. Und der Blick hinunter auf Stadt und Meer ist wunderschön.

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Auf dem Weg zurück zu unserem Dicken ...

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Auf unserer Weiterfahrt Richtung Süden machen wir eine Brotzeitpause in Esposende und lassen uns den Wind wieder einmal kräftig um die Nase wehen. Fast weht es uns die Salami vom Brot. Den Kite-Surfern kann es dagegen gar nicht windig genug sein.

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Am Nachmittag fahren wir noch bis zum Campingplatz „Parque de Campismo Sol de Vila Cha“, auf dem wir nun drei bis vier Nächte verbringen werden.

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Kilometerstand 211.671

Samstag, 5. Juni 2021 & Sonntag, 6. Juni 2021

Aufgrund unserer Erfahrung mit einem am Wochenende recht überfüllten San Sebastian, schieben wir die geplante Stadtbesichtigung von Porto auf den Montag und legen zwei richtig faule Tage am Wohnmobil und am Strand ein …

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… und gehen am Abend lediglich noch auf einen „Sundowner“.

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Montag, 7. Juni 2021

Heute geht es nach Porto. Wir lassen das WoMo am Campingplatz stehen und fahren mit dem Taxi zum 3 km entfernten Bahnhof und anschließend mit der Metro in die Stadt.

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Vom Bahnhof "Trindade" laufen wir zunächst zur "Avenida dos Aliados", der berühmten Prachtstraße, die an Ihrem nördlichen Ende vom "Camara Municipal de Porto" (Rathaus) dominiert wird. Eingerahmt von zahlreichen imposanten Gebäuden aus der Gründerzeit zieht sie sich hinunter bis zum "Praca da Liberdade". Von dort starten die Busse der Stadtrundfahrten. Genau dies hatten auch wir auch für einen ersten Überblick geplant ..

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Und los geht es. Zunächst kreuz und quer durch die Stadtteile Baixa, Miragaia und Massarelos ...

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... vorbei unter anderem am "Praca do Infante D. Henrique" mit dem "Palacio da Bolsa" und dem Glas- und Stahlbau "Mercado Feirreira Borges". Letzterer war früher eine große Markthalle, die heute nur noch für Veranstaltungen genutzt wird.

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Dann geht es hinüber über den Fluss in den Stadtteil "Villa Nova de Gaia" ...

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... von dem man herrliche Ausblicke auf das so typische Stadtbild von Porto hat.

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Nach der Stadtrundfahrt besichtigen wir zunächst den Bahnhof "Sao Bento" aus dem 19. Jahrhundert, der durch seine mit zigtausend Fliesen verzierte Eingangshalle und seine Lage mitten in der Altstadt Berühmtheit erlangt hat.

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Wir treten hinaus auf den Bahnhofsvorplatz, gönnen uns einen Kaffee und bummeln dann gemütlich in Richtung "Ribeira", den Stadtteil direkt am Nordufer des Douro.

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Es geht nochmals über den "Praca do Infante D. Henrique" ...

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... hinunter zur "Igreja Monumente de Sao Francisco" einer gotischen Kirche mit barockem Interieur.

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Direkt unterhalb der Kirche ist die Endstation der Trambahn Linie 1, einer weiteren echten Touristenattraktion.

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Am Douro angekommen, schlendern wir die Uferpromende entlang und lassen uns vom Anblick der romantischen Häuserzeile verzaubern, die aus der Nähe noch beeindruckender als von der Ferne ist. 

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Am Ende des Kai liegt ein historisches Boot vertäut, mit dem früher die Portweinfässer transportiert wurden.

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Passt diese Wandverzierung nicht perfekt zu unserer Radgruppe "Flotte Kette"?

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Von den vielen Eindrücken überwältigt, beschließen wir unsere Stadtbesichtigung bei einem guten Tropfen mit Blick auf den Douro und die gegenüberliegenden Portwein-Destinationen. Eines steht fest: dieses Porto hat etwas. Hier kann man durchaus einmal einen separaten Städtetrip von zwei oder drei Tage einplanen.

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Dienstag, 8. Juni 2021

Heute heißt es wieder einmal Strecke machen. Wir wollen ein gutes Stück nach Süden, um vielleicht doch noch die Chance zu haben, abends einmal draußen sitzen zu können. Tagestemperaturen von 15 Grad bis maximal 20 Grad und ein ständiger starker Wind, der mittlerweile sogar Martin den alten Segler nervt, haben uns dies bisher weitgehend verleidet. Auserkoren haben wir einen Bio-Bauernhof oder alternativ einen Campingplatz kurz vor Lissabon. Der Bio-Bauernhof erweist sich als Flopp, so dass es wieder einmal ein Campingplatz wird.

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Selbstverständlich lassen wir es uns nicht nehmen einen Sprung in Nazaré vorbeizuschauen, um die weltgrößte Surfwelle  mit eigenen Augen zu erleben. Dies erweist sich allerdings in zweifacher Hinsicht als Flopp. Zum einen wollen Sie uns mit dem Wohnmobil im Ort nicht haben. Überall stehen Fahrverbotsschilder. Wir kurven dennoch kreuz und quer durch den Ort ohne eine Parkplatz zu finden. Etwas nördlich von Nazaré fahren wir dann zumindest an den Strand und sehen auch den berühmten Leuchtturm mit Aussichtsplattform. Von richtigen Wellen allerdings keine Spur. Später lassen wir uns von Manuel aufklären, dass sich die großen Wellen nur in den Wintermonaten aufbauen. Wir haben also nichts versäumt.

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Auch der Ort Peniche, wo wir unsere Mittagspause verbringen und der unseren Kids so gut gefallen hat, hinterlässt keinen wirklich bleibenden Eindruck bei uns. Sicherlich sind die Strände dort super schön. Wir haben aber (wieder einmal) bedecktes Wetter bei einem recht kühlen Nordwestwind, so dass wir uns lediglich rund um den Leuchtturm ein wenig die Beide vertreten und Brotzeit machen.

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Für die Weiterfahrt wählen wir kleine Landstraßen der Küste entlang. Ein wenig schade finden wir es, dass das Land komplett zersiedelt ist. Es gibt nur sehr wenige kurze Strecken auf denen man nicht durch Ortschaften fährt. Über die gewachsenen Dörfer hinaus muss hier in den letzten zehn Jahren ein gigantischer Bauboom stattgefunden haben. Dennoch gibt es so manch Schönes am Wegesrand zu entdecken.

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Auf unserer Weiterfahrt kommen wir noch an einem absoluten Traumstrand vorbei. Es ist der "Praia de Santa Rita" bei Porto Novo. Hier haben wir das erste Mal das Gefühl wirklich in Portugal mit seiner berühmten Steilküste angekommen zu sein.

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Gegen 19 Uhr kommen wir am Campingplatz an. Wie nahezu alle Campingplätze in Portugal, liegt auch dieser ein gutes Stück vom Meer zurückversetzt. Wir finden aber zumindest ein Plätzchen, von dem aus wir einen Blick aufs Meer erhaschen. Auch wenn es sich nur um einen winzigen Ausschnitt handelt.

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Zwischen dem Campingplatz und dem Meer erstrecken sich die "Duna da Cresmina". Eine herrliche Dünenlandschaft, die Gott sei Dank unter Naturschutz steht und ausschließlich auf hölzernen Stegen durchquert werden kann. Das klingt verlockend. Und so beschließen wir die Abendsonne zu genießen und gleich noch einen ausgedehnten Spaziergang zum Meer zu machen. Ein Restaurant über den Dünen bietet zunächst einen herrlichen Blick über den gesamten Küstenabschnitt.

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Beim Wandern durch die Dünen ist es uns nicht so bewusst geworden, doch am Meer angekommen, bläst uns der Wind fast weg. Wo kommt der nur ständig her? Irgendwann muss er doch auch einmal nachlassen! Kein Wunder, dass es im Wasser vor begeisterten Surfern und Kitern nur so wimmelt.

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Kilometerstand 212.109

Mittwoch, 9. Juni 2021

Strandtag!

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Die Sonne scheint zwar herrlich vom azurblauen Himmel, es bläst uns aber schier weg. Daher flüchten wir uns nach geraumer Zeit in den Windschatten einer Bar und chillen dort mehrere Stunden mit guten Büchern.

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Vor dem Abendessen hat Martin dann noch einen längst überfälligen Friseurtermin.

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Donnerstag, 10. Juni 2021

Wir beschließen Lissabon nicht an einem Tag „abzuhaken“, sondern lieber einmal für drei oder vier Tage einen separaten Städtetrip in diese sicherlich reizvolle Stadt zu unternehmen.

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Um 8 Uhr starten wir am Campingplatz und überqueren die „Ponte 25 de Abril" in Lissabon genau zur Rushhour. Die Brücke ist wirklich beeindruckend und trotz hohem Verkehrsaufkommens kommen wir problemlos voran.

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Wir wollen weiter nach Süden. Mal sehen, was so alles am Wegesrande zu finden sein wird. Bis kurz vor Grandola fahren wir auf der Autobahn, dann geht es auf Landstraßen weiter.

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Da wir wieder ohne Frühstück losgefahren sind, beschließen wir gegen 10 Uhr Pause zu machen. Wir biegen ab und fahren auf der Suche nach einem Café und Brot spontan in ein kleines Dorf: "Sao Francisco da Serra". Ein Straßendorf, indem sich die Häuser gleichen eins wie das andere. In der Dorfmitte sitzen fünf alte Männer auf Plastikstühlen, teils mit Mundschutz. Wir fahren das Dorf einmal rauf und einmal runter. Zwei Cafés aber kein Bäcker in Sicht. In einer Seitenstraße entdecken wir eine Frau mit großen Einkaufstaschen aus der perlenverhangenen Tür eines winzigen Häuschens herauskommen. Etwa ein Laden??? Nochmals schnell nachgeschaut was Brot heißt, dann wage ich mich in den Laden. Doch die Enttäuschung ist groß. Trotz Sprachbarriere erfahre ich, dass es hier praktisch alles gibt nur kein Brot. Na dann gehen wir wenigstens einen Kaffee trinken. Das junge Mädchen in der Bar kann kaum englisch. Doch für einen Espresso und einen Cappuccino reicht es. Letzterer ist allerdings ein Instant aus der Tüte. Aber wir essen zwei leckere kleine Spinattaschen und erfahren, dass in zehn Minuten das Bäckerauto kommen soll. Dort kaufe ich später ein großes Brot, echt lecker und noch lauwarm. Ende gut, Alles gut.

Christl

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Die Region Odemira, durch die wir nun fahren, ist wesentlich weniger dicht besiedelt als die Gegend nördlich von Lissabon. Wir könnten nach jeder Kurve stehenbleiben und fotografieren. Hier sehen wir erstmals in unserem Leben Eukalyptus-plantagen und in der Gegend gibt es ausgesprochen viele Störche. Später werden wir noch feststellen, dass noch viel mehr dieser etwas tollpatschigen und gleichzeitig majestätisch wirkenden Tiere an den Klippen der Steilküste zuhause sind.

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Kurz darauf fahren wir bei "Vila Nova de Milfontes" über den Rio Mira und sehen an dessen Mündung einen Sandstrand. Wir nehmen die nächste Abfahrt und statten dem "Praja das Furnas" einen Besuch ab. Hier ist es traumhaft schön und so beschließen wir einige Stunden zu bleiben. Vila Nova de Milfontes, direkt gegenüber auf der anderen Flussseite, macht auch einen sehr einladenden Eindruck. Auf beiden Seiten ziehen sich herrliche Sandstrände von der Flussmündung ans Meer.

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Bevor wir weiterfahren schlemmen wir noch im Restaurant "Esplanadas Oasis". Insbesondere der Octupus-Salat ist eine Wucht!

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Unseren nächsten Halt ist einer der westlichsten Punkte Europas: Das "Capo Sardäo". Ein Naturschauspiel welches man keinesfalls versäumen sollte. Die atemberaubende Steilküste wird von Fledermäusen, Falken und – man mag es kaum glauben – massenhaft Störchen bevölkert.

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Hier kommt so richtig Ehrfurcht auf und wir können uns einfach nicht sattsehen.

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Gegen 17 Uhr treffen wir am „Camping Villa Park Zambujera“ ein. Ein Platz wie wir ihn uns normalerweise nicht aussuchen würden. Mit Schwimmhalle und ziemlich viel „Remmidemmi“. Und wieder zwei Kilometer vom Meer entfernt. Leider werden wir noch feststellen müssen, dass es in Portugal keinen einzigen  Campingplatz zu geben scheint, von dem man einen schönen Blick aufs Meer, geschweige denn einen direkten Strandzugang hat. Aber wir finden ganz hinten im letzten Eck ein schönes ruhiges Plätzchen. Und das Preis-/Leistungs-verhältnis ist angesichts der guten Ausstattung und Sauberkeit mit gerade einmal 15 Euro mehr als anständig.

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Kilometerstand 212.410

Freitag, 11. Juni 2021

Heute war eigentlich wieder ein Strandtag geplant. Aber Ihr ahnt es sicherlich schon: Morgens ist es einmal mehr bedeckt, so dass wir erst einmal gemütlich (im Auto!) frühstücken. Anschließend fahren wir mit den Rädern nach Zambujeira und begutachten das Örtchen und den vorgelagerten Strand.

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Keine Frage, der Ort hat sehr schöne Strände und es lassen sich ein paar Kilometer rechts und links entlang der Küste sicherlich einige einsame Buchten finden. Aber man braucht halt auch das richtige Wetter dazu um dies genießen zu können.

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Wir radeln ein wenig der Küste entlang, aber so richtig möchte sich heute einfach keine Urlaubsstimmung einstellen. Wahrscheinlich sind wir, rückblickend gesehen, einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort.

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Dafür finden wir in Zambujeira einen Sport-Camping-Haushalt-Allerlei-Laden in dem wir eine Strandmuschel erstehen. (Eigentlich hatten wir ja nicht vor einen Nordsee-Urlaub zu machen.) Vermutlich werden wir jetzt, gut gerüstet, nur noch windstille Tage erleben. Aber dann hat sich der Kauf umso mehr gelohnt. Mit einem letzten Blick auf den Strand verabschieden wir uns innerlich von Zambujeira und radeln zurück zum Campingplatz.

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Spätnachmittags schlägt sich dann auch noch zu allem Überfluss ein anderes Wohnmobil bis zu uns in die hinterste Campingplatzecke durch. Die werden sich jetzt doch nicht direkt bei uns vor die Nase stellen? Nach einem kurzen Hallo entscheiden sie dann aber freundlicherweise, ihr Lager zwei Stellplätze weiter aufzuschlagen.

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Es stellt sich heraus, dass die Drei, Sabine, Stefan und Hündin Lilly, schon seit zehn Monaten unterwegs sind. Sie haben sich einen lange gehegten Traum erfüllt und ein Sabbatical  eingelegt. Da lässt sich leicht jubeln ...

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... und es fällt auch nicht so schwer, einmal ein paar Schlechtwettertage auszusitzen und Landsberger Kurzzeit-Urlaubern den schöneren Stellplatz zu überlassen. Wir sagen dennoch im Nachhinein nochmals herzlichen Dank!

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Leider gibt es Ihre Website https://hasecruisesunlimited.de/ nicht mehr. Wer dem dortigen Tagebuch gefolgt ist, konnte eigentlich nur noch neidisch werden :-)

Alles in allem war das heute ein wenig ergiebiger Tag und so stellt sich bei Christl ein richtiger Abendfrust ein. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag und da geht es wieder neuen Abenteuern entgegen.

Samstag, 12. Juni 2021

Im Gegensatz zur Wettervorhersage, die für heute wieder schönes Wetter prognostiziert hatte, ist es ein trüber und leicht nebeliger Morgen. Die Dachluke ist voller Regentropfen. Also wieder nichts mit Strandleben? Wir entscheiden erst einmal in Ruhe zu frühstücken. Vielleicht fahren wir einfach, statt weiter der Küste zu folgen, etwas ins Landesinnere um ein wenig zu wandern. Doch siehe da, während des Frühstücks kommt die Sonne raus und schnell steht fest: Es bleibt doch bei der geplanten Küstentour. Und wir sollten es nicht bereuen ...

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Schon nach kurzer Zeit machen wir in "Azenha do Mar" einen Kaffee-Stopp. Auf dem Weg dorthin fahren wir durch eine landwirtschaftlich intensiv genutzte Gegend. Rechts und links der kleinen Straße ziehen sich unzählige Gewächshäuser hin, in denen insbesondere Himbeeren und Erdbeeren reifen.

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In Azenho genießen wir einen "Kaffee mit bester Aussicht".

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Wie schade, dass die Portugiesen mittlerweile – sicherlich aus berechtigten Gründen aber auch deutlich überzogen – so wohnmobilfeindlich geworden sind. Auf dem kleinen Parkplatz vor der Bar in Azenho könnte man so schön eine Nacht stehen und abends im Restaurant nebenan essen! Aber es ist nun einmal strikt verboten und wird konsequent kontrolliert.

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Schon wenige Kilometer weiter legen wir eine Strandpause ein. Wir fahren ab Rogil eine 4 km lange Schotterpiste zum "Praia da Carriagem".

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Über eine steile Treppe geht es hinunter zum Meer. Was für eine Landschaft! Wir können uns kaum sattsehen und könnten 100 Fotos machen.

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Zu Sitzen und zu schauen befriedigt völlig! 

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Nach einem herrlichen Tag fahren wir noch die wenigen Kilometer bis Sagres am südwestlichsten Zipfel von Portugal. Dort quartieren wir uns etwa drei Kilometer außerhalb des Ortes auf einem Campingplatz - wieder einmal ein "Orbitur" - ein. Den riesigen Platz teilen wir uns mit gerade einmal gefühlt zwanzig Wohnmobilen und Zelten.

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Ein ideales Plätzchen für die zukünftige Oma wieder einmal ein wenig zu stricken.

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Kilometerstand 212.523

Sonntag, 13. Juni 2021

Heute lassen wir es gemütlich angehen. Nach einem ausgiebigen Frühstück radeln wir zunächst nach Sagres, werfen von oben einen Blick auf den Surferstrand, machen einen Abstecher zur Festung und finden ein Fahrradgeschäft, bei dem wir morgen hoffentlich den "8er" in Christls Hinterrad raus machen lassen können.

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In der Ferne können wir schon den südwestlichsten Zipfel Europas ausmachen, den Leuchtturm „Ponta de Sagres". Dorthin machen wir uns nun auf den Weg.

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Auf unserer Route zum Leuchtturm kommen wir noch an einer einladenden Bucht vorbei, der wir bei unserer Rückfahrt sicherlich einen Besuch abstatten werden.

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Voila! Angekommen am südwestlichsten Punkt Europas.

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Es ist schon beeindruckend wenn man bedenkt, dass hier Richtung Westen tausende Kilometer offenes Meer vor einem liegen und viele berühmte Seefahrer wie Christoph Kolumbus, Vasco da Gama oder Marco Polo von hier aufgebrochen sind, um bis dahin völlig unbekannte Welten zu entdecken. 

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Wir haben da schon weniger anspruchsvolle Ziele. Zunächst machen wir noch einen Abstecher an die Westseite der Halbinsel, gehen dann am zuvor "links liegen gelassenen" Strand noch ein wenig zum Baden und radeln anschließend zurück zum Campingplatz.

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Dort angekommen machen wir uns „ausgehfein", bemühen nochmals unsere Räder und  beschließen den Tag bei einem Abendessen in Sagres. Es gibt Calamari in zwei unter-schiedlichen Varianten. Unter anderem als "gefüllte Bäuche nach Großmutter Art“. Beides sehr lecker. Mit uns im Lokal ist u.a. eine Gruppe von vier portugiesischen Familien mit insgesamt dreizehn Kinder, davon zwölf Mädchen. Für Unterhaltung ist – im positiven Sinne – somit reichlich gesorgt.

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Montag, 14. Juni 2021

Heute geht es weiter nach Lagos. Sabine und Stefan hatten uns dies sehr ans Herz gelegt. Insbesondere die mit dem Boot zu befahrenden Grotten in der Steilküste - das touristische Highlight von Lagos - seien ein unbedingtes Muss.

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Unterwegs legen wir noch einen Badestop am "Praia da Boca do Rio" ein. Ein netter kleiner Strand an der Mündung eines Flüsschens, an dem wir gut zwei Stunden verbringen und erstmals in Portugal nackt schwimmen. Hier merkt man bereits deutlich, dass der Strand durch die Sagres-Halbinsel vom offenen Atlantik etwas abgeschirmt ist. Das Wasser hat eine sehr angenehme Temperatur.

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Dass der "Camping Trindade" in Lagos kein Luxusplatz ist, konnten wir den diversen Bewertungen durchaus entnehmen. Um es aber etwas konkreter zu formulieren: Ziemlich asozial! Aber der Platz liegt zentral, die Duschen sind halbwegs nutzbar und eine Toilette haben wir ja dabei.

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Nach einer kleinen Stärkung machen wir uns auf Erkundungstour durch Lagos. Wir laufen dem Meer und den Stadtstränden entlang Richtung Hafen und, nachdem das Wetter morgen sehr gut sein soll, buchen wir für vormittags zehn Uhr einen Bootstrip zu den besagten Grotten. Einen Essenstipp für den Abend gibt es auf Nachfrage von der Ticketverkäuferin "on top". 

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Nach unserem Stadtrundgang steht für uns eines fest: uns ist Lagos viel zu touristisch. Wir haben das Gefühl im „Ibiza von Portugal“ gelandet zu sein. Ein Souvenir- und Plastik-Kitsch-Shop neben dem anderen. Da es für das Abendessen noch zu früh ist und uns wahrlich nichts zum Campingplatz zurücktreibt, suchen wir uns eine ruhige Taverne und überbrücken die Zeit bei einem Glas Weißwein, Brot und Oliven. Ja, so lässt es sich ausgesprochen gut leben!

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Um 19 Uhr öffnet die empfohlene Kneipe. Gut dass wir um 19.10 Uhr da sind, so ergattern wir gerade noch den letzten der fünf Tische im Freien. Auf Empfehlung wählen wir beide das Spezialgericht des Hauses: "Sardinen". Dieses funktioniert nach dem Prinzip "all you can eat". Sobald wieder eine Lage Sardinen am Grill fertig ist, werden diese frisch an die Gäste verteilt. Und zwar so lange, bis man einfach nicht mehr kann und dankend ablehnt ...

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Kilometerstand 212.567

Dienstag, 15. Juni 2021

Der gestrigen Vorhersage zum Trotz hat sich das Wetter über Nacht verschlechtert. Es ist bewölkt und der Wind hat von Nordwest auf Süd gedreht. Dieser schiebt eine unangenehme Dünung auf die Küste zu. Unsere Bootstour zu den Grotten endet bereits kurz nach der Ausfahrt aus dem Hafenkanal. Das kleine Boot stampft sich von Welle zu Welle vorwärts. Gott sei Dank sind wir die einzigen Fahrgäste und so kommt der Bootsführer dem Wunsch von Christl sofort nach und dreht um. Auch wenn es noch so schade ist. Aber bei diesen Wellen kann er ohnehin nicht in die Grotten hineinfahren und die berühmten leuchtenden Felsen würden wir aufgrund der Wolken ebenfalls nicht zu Gesicht bekommen. Die Veranstalterin ist sehr fair und erstattet uns den vollen Ticketpreis.

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Da uns ansonsten nichts in Lagos hält, machen wir uns auf den Weg zu den Stränden von "Falésia". Dort findet man die berühmten "roten Felsen". Ein kurzer Zwischenstopp am "Praia de Alvor" erweist sich als Flop. Zunächst werden wir vom Parkwächter deutlich darauf hingewiesen, dass wir hier besser nicht länger stehen sollten. Regelmäßig kommt die Polizei und verscheucht die Wohnmobile. Ein langweiliger mit Liegestühlen zugepflasterter Sandstrand lädt dazu auch gar nicht ein und nach einem kurzen Kaffee machen wir uns wieder auf die Socken.

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Die Küste bei Falésia erweist sich dagegen als Traum. Genau so wie „klein Fritzchen" sich Portugal vorstellt. Wir parken unseren Dicken oberhalb der Steilküste und lassen uns verzaubern.

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Da wir auf unserem Parkplatz nicht über Nacht stehen bleiben können, fahren wir die rund zwei Kilometer zum "Algarve Motorhome Park Felésia". Insbesondere mich trifft fast der Schlag: Auf dem extrem nüchternen Platz dürften weit über 100 Wohnmobile stehen. Darunter zahlreiche „Omnibusse". Dekadenz in Vollendung! Was hat das noch mit Camping zu tun?

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Wir kuscheln uns auf einen der wenigen Stellplätze mit einem Bäumchen, um nicht Tür an Tür mit anderen Wohnmobilen zu stehen und völlig auf dem Präsentierteller zu sitzen. Eigentlich wollten wir hier ja noch ein paar Tage bleiben, aber insbesondere für mich steht fest, dass wir morgen wieder von hier verschwinden werden …

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Ziemlich frustriert mache ich abends noch einen ausgedehnten Spaziergang. Aufgrund meiner schlechten Laune schickt mich Christl alleine los. Dabei stelle ich erneut fest, dass die Küste wirklich ein Traum ist.

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Nach meiner Rückkehr überrede ich Christl, dass wir nochmals mit einer Flasche Wein ans Meer laufen. Dabei stellen wir fest, dass die Treppen hinunter beleuchtet und die Felsen angestrahlt sind. Was für ein Schauspiel, wenn auch ein wenig kitschig.

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Kilometerstand 212.649

Mittwoch, 16. Juni 2021

Am Vormittag checken wir aus und laufen danach noch einmal zum Strand. Dort besinne ich mich eines Besseren und schlage vor, doch noch eine Nacht zu bleiben und heute den Strand ausgiebig zu genießen. Ich laufe zurück, gebe dem Platzwart Bescheid und fahre auf einen gerade frei gewordenen Stellplatz am Rand mit Blick ins Grüne. Allerdings stehen wir nun neben einem „Hochhaus". Haben wir nicht ein süßes kleines Baby?

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Ich gebe auch zu, dass ein Stellplatz auf den hinteren Plätzen, die dem Meer zugewandt sind, gar nicht so übel ist wie es zumindest mir gestern bei der Ankunft erschienen ist. Ergattert man einen von diesen Plätzen, kann man es hier gut und gerne ein paar Tage aushalten ...

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Wir beschließen zuerst eine Klippenwanderung zu machen und dann später noch baden zu gehen.

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Wir beneiden die Gleitschirmflieger die, getragen vom Aufwind, kilometerweit den Strand hin und her gleiten.

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Wenn ich doch nur ein kleines bisschen jünger wäre. Gleitschirmfliegen wäre eines der Dinge, die ich nur zu gerne noch ausprobieren würde. Sollte ich nicht einfach einen Versuch wagen? So schwer kann das doch gar nicht sein ...

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Nach einigen Kilometern beschließen wir, nun am Strand zurückzulaufen. Schnell noch einmal das unglaubliche Panorama genießen. Ein letzter Blick nach links und nach rechts und dann steigen wir die Steilküste hinunter.

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Unten gibt es Kaffee und Kuchen. Anschließend genießen wir noch das Strandleben, schwimmen ausgiebig und brechen erst spätnachmittags Richtung Wohnmobil auf.

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Was für ein geschenkter Tag! Wie gut, dass ich mich eines Besseren besonnen hatte.

Donnerstag, 17. Juni 2021

In der Nacht hat es seit langem wieder einmal etwas geregnet. Statt wie geplant draußen zu frühstücken gibt es daher nur Tee und ein wenig Müsli und dann machen wir uns auf die Socken. Nach dem herrlichen Strandtag wollen wir zunächst wieder im Landesinneren einige Punkte anfahren und dann bei Tavira auf einen nach Aussage unseres Reiseführers „netten einfachen Campingplatz".

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Der erste Ziel ist das Dorf „Alte“. Dort gibt es ein typisch portugiesisches Steinwasserbecken und etwas unterhalb des Dorfes die „Queda do Vigário", einen kleinen Wasserfall mit tiefem Becken, in dem sich gut schwimmen lässt. Das Dorf ist ganz nett aber nicht unbedingt der große Hit. Wir schlendern gemütlich durch die wenigen Gassen bis zum Steinwasser-becken. Auf den anschließend geplanten Besuch des Wasserfalls verzichten wir aufgrund der ungewöhnlich vielen Besucher.

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Als nächstes haben wir in „Barranco do Velho" (Salir) einen kleinen Rundwanderweg durch die dort typischen Korkplantagen geplant. Mit einiger Mühe finden wir den Startpunkt und auch die Beschilderung scheint es zu geben. Wir kommen vorbei an einigen "abgeernteten" Bäumen und passieren einen Lagerplatz auf dem jede Menge Kork liegt. Sehr zu unserer Freude wandern wir auch an einem ergiebigen Feigenbaum vorbei. Aber schon bald danach verliert sich der Weg, so dass wir wohl oder übel umdrehen.

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Nachdem es laut Beschreibung ein Rundwanderweg ist, müsste doch auch dessen Ende an unserem Startpunkt zu finden sein. So ist es dann auch und wir satteln das Pferd ein zweites Mal, diesmal von hinten, auf. Aber anscheinend sind wir keine wirklich guten Pfadfinder. Denn nach nicht allzu langer Zeit verliert sich auch hier der Weg an einem netten Tümpel. Dieser würde sich übrigens gut für eine Übernachtung eignen, aber dazu ist es noch viel zu früh.  

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Wenn es schon mit der Rundwanderung nichts geworden ist, dann fahren wir eben zurück ans Meer. Auf dem Weg dorthin kommen wir noch an jeder Menge frisch abgeernteter Korkeichen vorbei. Bei vielen kann man die mehrfache Ernte im Abstand einiger Jahre deutlich erkennen.

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Unser nächster Stopp ist der Naturpark „Ria Formosa" bei Olháo. Leider gibt es nicht viele Vögel zu sehen, da der Wattbereich insbesondere als Zwischenquartier von Zugvögeln genutzt wird. Dennoch genießen wir den rund einstündigen Spaziergang sehr.

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Bevor wir zum Campingplatz aufbrechen, lassen wir uns am Fischerhafen von Fuseta noch einen ganz hervorragenden Wolfsbarsch und eine leckere Dorade schmecken. Geht es uns gut!

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Zu guter Letzt endet der Tag noch mit einer Überraschung: Die Koordinaten des angepriesenen Campingplatzes führen uns zum Fähranleger zur vorgelagerten Insel von Tavira. Allerdings gibt es dort nur einen Personenfähre. Beim Campingplatz handelt es sich um einen reinen Zeltplatz für Wanderer und Radfahrer. So bleibt uns nichts anderes übrig als den "Algarve Motorhome Park Tavira" anzusteuern. Er ist sehr nüchtern und von der Lage nicht gerade optimal. Dabei wollten wir hier noch ein paar letzte Tage am Meer verbringen. Aber zumindest teilen wir uns den riesigen Platz mit nur einigen wenigen Wohnmobilen. Und der Zug kommt auch nur tagsüber und das nur alle Stunde einmal vorbei ...

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Kilometerstand 212.782

Freitag, 18. Juni 2021

Heute machen wir einen Ausflug auf die vorgelagerte "Ilha de Tavira" und werden anschließend noch einen Rundgang durch Tavira unternehmen.

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Auf dem Weg vom Wohnmobilstellplatz zum Fähranleger fahren wir zunächst über eine Brücke, von der man einen ganz guten Blick auf den Ort hat. Danach radeln wir entlang der Salinenfelder zur Fähre.

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Die Störche lassen uns in diesem Urlaub nicht los ...

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Die Überfahrt dauert gerade einmal 10 Minuten.

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Obwohl wir mittlerweile ein gutes Stück vom offenen Atlantik entfernt sind werden wir den brutalen Wind, der uns nunmehr seit drei Wochen fast ständig begleitet, einfach nicht los …

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Die Insel ist voll auf Badeurlaub ausgelegt. Doch ob es am Wetter oder an Corona liegt, wir wissen es nicht. Die Strände sind jedenfalls menschenleer - und das im Juni!

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Wir essen eine Kleinigkeit und genießen dann noch zwei Stunden, eingekuschelt in eine Sandmulde, die Sonne.

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Ein vorbildliches und vor allem aktives Mahnmal gegen Plastikmüll im Meer: Dieser Fisch frisst Plastikflaschen, bevor diese im Meer landen und dort seine echten Brüder und Schwestern bedrohen.

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Nachdem es uns genügend durchgeblasen hat, nehmen wir die Fähre zurück aufs Festland und radeln zu einer Ortsbesichtigung nach Tavira.

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Exklusives Wohnen an der Klostermauer.

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Samstag, 19. Juni 2021

Nachdem die Inzidenz in Portugal wieder über 60 gestiegen ist, entscheiden wir keinen weiteren Stellplatz im Land anzufahren, sondern die wenigen Kilometer über die Grenze nach Spanien zu wechseln. Dort haben wir einen freien Stellplatz bei Lepe im Auge, an dem wir gerne noch zwei Tage bleiben wollen. Dieser erweist sich auch als sehr schön. Da wir aber schon am späten Vormittag dort sind und das Wetter wieder einmal nicht mitspielt um den Tag über am Strand zu verbringen, beschließen wir kurzerhand Sevilla einen Tag vorzuziehen und lieber noch an der Küste in Spanien bzw. in Südfrankreich Bade- und Ruhetage einzulegen.

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In Sevilla einen Wohnmobilstellplatz oder Campingplatz zu finden erweist sich, für uns völlig unverständlich, als ausgesprochen schwer. Die einzig vernünftigen Bewertungen weist der Stellplatz „Carretera de servicio" auf. Als wir hinkommen sind wir geschockt. Was ist das denn für ein schrecklich heruntergekommener Hinterhof-Platz zwischen Autobahn und Bahnlinie? Nach kurzer aber heftiger Diskussion entschließen wir uns dennoch zu bleiben, denn direkt vor dem Tor befindet sich die Haltestelle des Busses mit dem wir in die City fahren können.

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Das Entree.

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Die Durchfahrt.

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Der

Platz.

Jedenfalls steht unser Dicker hier sicher. Die Kultur-begeisterten unter Euch mögen es uns verzeihen, aber jetzt ziehen wir, gemäß dem japanischen Motto „Sevilla in fünf Stunden", los um die Stadt zu erkunden.

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Wir starten wie immer mit einer Stadtrundfahrt. Übrigens die mit Abstand schlechteste, die wir jemals gemacht haben. Die Erklärungen per Band sind dürftig und erfolgen häufig an der falschen Stelle. So lassen wir einfach die Eindrücke zwischen Altertum und Moderne auf uns wirken.

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Wir sind froh als die Rundfahrt zu Ende ist, machen uns nun per Pedes auf den Weg und genießen in vollen Zügen die Pracht dieser wirklich beeindruckenden Stadt.

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Wir lassen diesen erlebnisreichen Tag bei einem schönen Abendessen ausklingen und fahren spätabends mit dem Bus zurück zu unserem fragwürdigen Quartier.

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Kilometerstand 212.990

Sonntag, 20. Juni 2021

Eigentlich wollten wir heute Vormittag nochmals nach Sevilla, um den „Parque de Maria Luisa" zu besichtigen, der gestern nicht mehr ins Tour-Programm gepasst hatte. Doch dann haben wir keine Lust mehr nochmals mit dem Bus in die City zu fahren und nehmen Reißaus. Als Zwischenziel in Richtung Frankreich haben wir das Vogelschutzgebiet „Complejo Lagunar de Manjavacas" auserkoren.

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Wir fahren die gesamte Strecke durch eine fast melancholisch anmutende Landschaft. Sicherlich trägt dazu maßgeblich bei, dass immer wieder dicke dunkle Wolken über uns hinwegziehen, die das Land teilweise fast bedrohlich erscheinen lassen. Gleichzeitig ist es aber auch interessant und abwechslungsreich.

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Die Vogelbeobachtungsstation erweist sich zwar als perfekter Übernachtungsplatz, aber auch hier will das Wetter einfach nicht mitspielen. Es ist kalt und wolkenverhangen, ja richtig düster! Dies lädt uns weder zum Relaxen noch zu einer Wanderung um den See ein. So beobachten wir ausgiebig die vielen Flamingos, machen ordentlich Brotzeit und fahren nach zwei Stunden weiter. Irgendwie kommen wir uns ein wenig wie vom Wetter Getriebene vor ...

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Auf halber Strecke nach Valencia finden wir auf der Karte einen Stausee. Wir beschließen zu dessen Staumauer "Presa del Embalse de Contreras" zu fahren und uns dort nach einem freien Stellplatz für die Nacht umzusehen.

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Nachdem wir kein wirklich geeignetes Plätzchen zum Übernachten finden, auf dem wir uns auch beide wohlfühlen, schauen wir uns in der unmittelbaren Umgebung nach einem Campingplatz um. So steuern wir kurz darauf den „Kiko Park Rural" oberhalb des Stausees „Embalse de Contreras" an. Das Wetter hat sich mittlerweile zum Guten gewendet und es ist früh genug, um noch ganz relaxed unser Anlegerbier mit Blick auf den Stausee zu genießen. Hier bleiben wir sitzen bis die Sonne hinter den gegenüberliegenden Hügeln versinkt. Dann gibt es im Wohnmobil noch ein leckeres Abendessen.

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Kilometerstand 213.605 

Montag, 21. Juni 2021

Der Morgen begrüßt uns mit herrlich blauem Himmel und Sonnenschein. Daher verlassen wir den Platz frühzeitig und suchen während der Fahrt nach einem Campingplatz am Meer, um wieder einen Strand- und Relax-Tag einzulegen.

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Die Strecke vom Campingplatz zurück zur Autobahn genießen wir zu dieser frühen Morgenstunde in vollen Zügen. Wir kommen zügig voran und sind schon Mittag beim "Camping Cala d’Oques". Wir baden, relaxen und lassen einfach "die Füße baumeln".

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Kilometerstand 213.946

Dienstag, 22. Juni 2021

Heute fahren wir in einem letzten "Rutsch" bis an die Küste bei Montpellier, um uns vor der Rückfahrt Richtung Heimat noch drei Tage ****Luxus-Camping zu gönnen. Ziel ist das Camp "Les Tamaris" am "Praja de Frontignan".

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Fast ein wenig "Club Med Feeling"...

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Kilometerstand 214.437

Mittwoch, 23. Juni 2021

Relaxen ist gut, aber den ganzen Tag am Strand liegen? Nicht wirklich unser Ding. So radeln wir nach Sete, bummeln ein wenig durch die Stadt ...

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... werden Zeuge eines französischen Fischerstechens ...

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... und gönnen uns noch ein kleines "Leckerli". Nur zu Austern, wie die meisten unserer Nachbarn, können wir uns nicht durchringen.

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Freitag, 25. Juni 2021

Nachdem wir gestern, außer einer kleinen Fahrrad-Spritztour, den Tag im positiven Sinne "vertrödelt" hatten, heißt es heute Abschied zu nehmen und Richtung Heimat zu starten. Wir haben vor, hinter dem Genfer See einen Stellplatz zu suchen, um morgen ganz entspannt das letzte Stück nach Hause zu fahren.

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Wir kommen auch super toll voran und Christl freut sich riesig, dass sie an den Ausläufern der Provence endlich einmal ihre heiß ersehnten Lavendelfelder "live" erleben darf. 

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Leider endet der Tag dann nicht ganz so harmonisch. Wir bekommen uns ziemlich in die Wolle, als wir keinen vernünftigen Stellplatz finden. Christl spricht dann ein "Machtwort" und wir landen schließlich auf dem "Camping des Buis" in La Sarraz. Vom Preis-Leistungsverhältnis und vom Platzbetreiber schlicht und ergreifend eine Zumutung. Aber wir stehen ruhig im Grünen, haben einen Blick auf den Mont Blanc und auch noch (Abend-)Sonnenschein. Also doch noch Ende gut - alles gut.

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Kilometerstand 215.021

Samstag, 26. Juni 2021

Auf zum Endspurt! Heute geht es ohne größere Ereignisse, wenn man einmal vom obligatorischen Stau rund um Zürich absieht, zurück nach Pitzling. Am Bodensee kurz vor Bregenz gönnen wir uns noch eine Portion Käsespatzen, einen kalten Braten, ein alkoholfreies Weißbier und ein Radler. Jetzt noch einen kleinen Spaziergang am See und danach findet unser Dicker die letzten Kilometer nach Hause wie von selbst.  

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Kilometerstand 215.493   /   Gesamtkilometer 6.427

Vielfach hatten wir Wohnmobilfahrer von Portugal schwärmen hören. Es sei das "Mekka der Wohnmobilisten" schlechthin. Tolles Wetter, tolle Landschaft und überall die Möglichkeit frei zu stehen. Vielleicht waren unsere Erwartungen dadurch zu hoch gesteckt. Vielleicht waren wir auch zu sehr geprägt von unserer tollen Reise auf den Westbalkan. Bei uns hat das Land jedenfalls einen recht zwiespältigen Eindruck hinterlassen.

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Sicherlich lag es auch ein wenig am Wetter. Dieses hat uns viel schneller als geplant in den Süden getrieben, so dass bestimmt eine ganz Reihe schöner Flecken "auf der Strecke geblieben" sind. Und auch an der Algarve war es vielfach recht durchwachsen. So haben wir in vier Wochen Portugal lächerliche fünf Abende draußen verbracht! Dabei sind wir absolute "Frischluftfanatiker" und scheuen uns nicht, auch mit Fließjacke und eingehüllt in Decken draußen zu sitzen. 

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Was uns aber mit Abstand am meisten frustriert hat: Mit der "Wohnmobilfreiheit" in Portugal ist es absolut vorbei. Freies Stehen ist generell verboten und wird von der Polizei strikt geahndet. Doch nicht nur das. Eine ganze Reihe von Straßen in Küstennähe sind für Wohnmobile schlicht und ergreifend gesperrt! So etwas haben wir bisher in keinem einzigen Land erlebt. Und das alles hat sich unsere Zunft einzig und alleine selbst zuzuschreiben. Waren die Heerscharen von Surfern, die bereits in den letzten Jahren während der Wintermonate mit dem Wohnmobil in das Land "eingefallen" sind schon grenzkarätig. Die "Corona-Flüchtlinge" der beiden letzten Jahre haben das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht. Während die Portugiesen mehrere Wochen im harten Lockdown in Ihren Wohnungen und Häusern verharren mussten, haben es sich viele Wohnmobilisten an den Stränden gutgehen lassen, tonnenweise Müll hinterlassen und in Einzelfällen sogar die öffentlichen Stromnetzte angezapft. Das der einheimischen Bevölkerung bei diesem Verhalten das Messer in der Tasche aufgeht, ist nur allzu verständlich ... 

 

 

Unser Fazit

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